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Thoughts from Barcelona…

Während unserer Aufenthalts in Barcelona habe ich viel nachgedacht – über das Bloggern selbst, Neid unter Kollegen und das Gefühl niemals gut genug zu sein. Schlussendlich habe ich für mich ein paar Antworten auf die vielen Fragen in meinem Kopf gefunden.

Vorab gesagt, dieser Beitrag ist ein kleines Gedanken Wirr Warr, dass ich einfach niederschreiben wollte. Ihr blickt mit diesem Text also direkt in meinen Kopf hinein. Ja, es sind vielleicht auch weniger nachvollziehbare Gedanken dabei, aber es sind Dinge, die mich viel mehr beschäftigen als sie eigentlich sollten…

Ich bin keine Selbstdarstellerin!

Picture it or it didn´t happen! Dieser Satz ging mir die ersten Tage unseres Aufenthalts in Barcelona nicht aus dem Kopf. Nun ja, das Wetter war nicht gerade rosig und frühlingshaft wie hier in Wien und in die engen Gassen trat kaum Licht. Irgendwie schien mir die sonst so wundervolle Stadt nicht passend für schöne Fotos. Die ersten beiden Tage fiel es mir tatsächlich sehr schwer abzuschalten und nicht nach passenden Fotospots Ausschau zu halten – so ist das eben als Blogger. Immer und überall auf der Lauer 😉 Wobei ich eigentlich nie zu dieser Sorte Mensch gehörte, die sich ständig fotografieren und zur Schau stellen. Mir war und ist es teilweise immer noch unangenehm.

Dann kam ich ins Grübeln…

Muss man als Blogger immer präsent sein?

Auch dieses Thema hat mich in letzter Zeit sehr zum Nachdenken gebracht. Lange gab es keine Outfitbeiträge oder generell Fotos auf denen ich abgebildet bin. Ich habe mich schlichtweg nicht wohlgefühlt. Vor allem der Gedanke an Instagram hat mich sehr gestresst. Wird mein Account abbauen, wenn ich mich nicht zeige? Und die Antwort ist ja, er hat abgebaut. Dennoch sollte mein Feed mein Leben darstellen und nicht mich! Daher ist es eigentlich völlig egal, was ich zeige, so lange es zu mir passt und ich glücklich bin.

Bloggen als Job

Bloggen ist ein Job und sollte daher auch so gehandhabt werden. Natürlich kann man hier nicht von einem 9 to 5 Job sprechen, da Termine und Events auch gerne abends stattfinden. Wir Blogger kämpfen seit langer Zeit dafür, dass unsere Leidenschaft, unser Hobby als Beruf akzeptiert wird – wir sind auch am besten Weg.

Warum aber verhalten wir uns dann nicht auch als wäre es ein echter Beruf? Warum ist es so schlimm abends das Handy wegzulegen und Zeit mit Freunden oder der Familie zu verbringen? Warum brauchen wir für Qualitytime einen Hashtag? Ist die Zeit dann noch wertvoll, wenn wir uns erst wieder bemühen das perfekte Foto beim Nichtstun oder beim Spaziergang mit dem Freund zu machen? Natürlich mache ich das gelegentlich auch, aber das möchte ich ändern.

Warum brauchen wir für Qualitytime einen Hashtag?

Ich habe mir vorgenommen, kein schlechtes Gewissen mehr zu haben wenn ich mein Leben genieße ohne diese Momente bildlich festzuhalten. Ich habe mir vorgenommen, nicht mehr nach dem perfekten Leben zu streben, denn das gibt es nicht. Ich habe mir vorgenommen, mich nicht mehr mit anderen zu vergleichen und mein Ding durchzuziehen. Denn was haben wir alle davon, wenn ich eines Tages keine Lust mehr auf meinen Job habe oder mit “Blogger Burn-Out” ende? Nichts!

Dieser Begriff scheint mittlerweile immer häufiger auf. Ich finde es wirklich erschreckend, wie sich ein Hobby entwickeln kann. Wir süchteln nach Likes und Anerkennung und vergessen vor lauter Selbstdarstellung tatsächlich uns selbst. Fern bleiben die großartigen Ideen und die Inspiration. Woher sollen wir diese auch nehmen, wenn sich alles ums perfekte Foto dreht?

Kann man als Blogger trotz Freizeit erfolgreich sein?

Diese Frage beschäftigt mit schon lange und schwirrt immer wieder in meinem Kopf herum. Im Urlaub bin ich zu einer Antwort gekommen. JA! Man kann trotz Freizeit auch als Blogger erfolgreich sein. Denn wie von jedem anderen Job braucht man auch vom Bloggen eine Auszeit. Es ist nichts Verwerfliches, das Abendessen in Ruhe zu genießen oder am Wochenende zu chillen. Ganz im Gegenteil – dadurch schöpfe ich persönlich neue Energie und freue mich auf den nächsten Tag meine Idee aufs Blatt zu bringen und umzusetzen.

Social Media als Droge

Social Media ist zu einer Art Droge geworden. Man messt sich an Likes und Kommentaren, wird süchtig nach positivem Feedback und will immer mehr. Ohne geht nicht mehr! Fühle ich mich schlecht, poste ich ein Bild und warte auf die Bestätigung anderer. Ich bin an die regelmäßige Bestätigung gewohnt und braucht zur Dopaminausschüttung eine immer höhere Dosis davon. Mittlerweile ist das aber nicht mehr so einfach, wie etwa vor einem Jahr. Es gibt ständige Änderungen und Anpassungen von Instagram und Facebook zum Leid der Blogger. Kein Wunder, dass Followerkäufe und Bots immer mehr ansteigen.

Zerstört der neue Algorithmus nun Persönlichkeiten? In gewisser Weise bestimmt.

Und mit diesem offenen Ende verabschiede ich mich ins Wochenende – teil mit und teils ohne Social Media. 😉

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