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Sardinien- die Karibik Europas?

Heute hab ich endlich wieder einmal einen Reisebericht für Euch. Diesmal mei Traumziel: Sardinien. Man nennt die Insel die Karibik Europas und damit wird nicht zu viel versprochen. Kilometerlange weiße Sandstrände, klares, türkises Wasser, Flamingos,… ein Traum wird wahr.

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Eigentlich war unser vorgesehenes Ziel Griechenland. Irgendeine schöne Insel. Die Preise waren sehr ansprechend und bei diversen Fotos von Santorin fielen uns beinahe die Augen aus dem Kopf. Ich las viele Reiseberichte und informierte mich über viele griechische Inseln, doch der Funke ist nicht so richtig übergesprungen. Bisher war ich einmal in Griechenland auf der Insel Thassos – einen Bericht dazu gibt’s bald 😉 Es war superschön aber die Möglichkeiten waren begrenzt.

Über Urlaubsguru stießen wir dann auf ein paar Sardinien-Angebote. Ein richtiges Schnäppchen tat es uns an: 6 ÜF im 4*Hotel in toller Lage inkl. Flügen von Wien nach Olbia um 300€. Wir buchten. Dass der ganze Urlaub nur mehr 2 Wochen entfernt war, störte uns nicht (die Preise weichen auch nicht stark ab, wenn man länger im Voraus planen möchte). Die Vorfreude war sogar noch größer. Da wir keine All Inclusive Menschen sind und im Urlaub was erleben und entdecken wollten, buchten wir auch gleich noch ein Auto dazu. Das würde ich Euch auch allen empfehlen, denn Sardinien hat so viel zu bieten.

Genug gequasselt….

Die perfekte Reisezeit

Uns verschlug es zur perfekten Reisezeit nach Sardinien. Und ich kann es allen, die Menschenmassen und touristische Hochburgen meiden wollen, nur empfehlen vor oder nach der Hauptsaison auf Sardinien Urlaub zu machen. Wir waren von 18. bis 24.Mai. Alles war noch sehr ruhig. Leider hatten wir daher auch keine allzugroße Auswahl an Restaurants und Bars. Das ist aber zu verkraften. Denn als Entschädigung kamen wir in den Genuss menschenleerer Buchten und Strände und die Straßen waren auch fast leer und von Parkgebühren noch keine Spur. Nur ein paar Einheimische, die wir ab und zu zu Gesicht bekamen.

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Am Ende unserer Urlaubswoche wurde die Stimmung schon etwas hektischer. Überall tummelten sich Gastronomen und die wunderschönen, weißen Strände wurden mit Liegen und Sonnenschirmen zugepflastert.

Im Mai sollte man sich aber keine hochsommerlichen Temperaturen erwarten. Wir hatten immer um die 25 Grad. Zum Baden hat es gereicht, doch leider war der Wind manchmal sehr stark. Und wenn das Wetter mal gar nicht nach unserer Pfeife tanzte, fuhren wir ein paar Kilometer in Richtung Süden.

Die Anreise

Mit dem Flugzeug kommt Ihr ganz schnell von Wien nach Olbia. Die Flugzeit beträgt nur 1h20Minuten. Man ist also schneller im Paradies als in Hamburg 😉 Eine weitere Anreisemöglichkeit ist RyanAir. Hier bekommt Ihr Flüge von Bratislava nach Alghero bereits ab 19 Euro.

Da wir aber ein Komplettangebot buchten, stand diese Alternative für uns nicht zur Frage. Außerdem würde ich allen empfehlen nach Olbia im Nordosten oder Cagliari im Süden der Insel zu fliegen. Die Städte sind die besten Ausgangsorte- wie ich nach meiner Recherche festellen konnte.

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Am Flughafen hatten wir es nach einigen Kommunikationsschwierigkeiten endlich geschafft unser Mietauto zu bekommen. Der Herr am Schalter war sehr unfreundlich und wollte uns ein wenig verarschen. Das habe ich aber zuvor bereits im Sardinienforum gelesen und war bestens darauf vorbereitet.

Bis zu unserem Hotel waren es nur knapp 15 Minuten mit dem Auto. Die Straßen sind eng und die Schlaglöcher machen das Fahren nicht gerade angenehmer. Aber es ist durchaus machbar. Und nach ein paar Metern fährt man wie ein echter Italiener 😉

Das Hotel

Unser Hotel war das Speraesole in Murta Maria. Es war ein 4 Sterne Haus mit einem schön angelegten Außenbereich. Leider hatten wir mit dem Zimmer etwas Pech. Es lag straßenseitg und gegenüber war eine Baustelle mit Wachhunden, die bei jedem kleinsten Geräusch angeschlagen haben. Nach der ersten Nacht hofften wir dass es eine Ausnahme war, jedoch stand schnell fest, dass die Hunde immer bellten. Aber wie das so ist – nach 2 Nächten kann oder will man sich dann auch nicht mehr beschweren oder auf ein anderes Zimmer verlegen lassen.

Toll am Hotel war die große Dachterrasse, die für alle zugänglich war. Jedoch immer leer stand. Auch unser Zimmer war ganz solide – bzw. bestimmt schön, wenn man den sardischen Stil mag. 😉 Außerdem hatten wir eine wirklich riesige Terrasse dabei, auf der wir abends unser Gläschen Wein genossen haben, wenn der Wind auf der Dachterrasse zu stark wurde.

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Die Gartenanlage wurde zur unserer Urlaubszeit gerade für die kommende Saison fit gemacht – die Blumen gepflegt, die Bäume geschnitten, die Fliesen gereinigt und der Pool eingelassen. Dementsprechend kalt war er auch. Aber es war wirklich wunderschön.

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Gleich nach unserer Ankunft machten wir ein Nickerchen im Garten bevor wir unsere ersten Eindrücke von der Insel holten.

Das Frühstück war ok und die Auswahl auch für italienische Verhältnisse sehr groß. Nur hingen uns einige Sachen nach ein paar Tagen schon zum Hals hinaus. Aber das wichtigste ist doch, dass der Kaffee schmeckt! Und das tat er.

Murta Maria

Murta Maria ist ein kleiner Ort mit vielen Restaurants. Im Sommer tummeln sich hier bestimmt tausende Touristen und die Lokalbesitzer buhlen um Gäste. Wir haben alle Lokale, die bereits geöffnet waren getestet und eines ist uns ganz besonders in Erinnerung geblieben – vielleicht auch weil wir wirklich oft dort waren: die beste Pizzerria der Welt. Durch Zufall kamen wir in den Genuss der Pizzeria Ristorante Caminera. Eigentlich wollten wir ein anderes Restaurant von Tripadvisor testen. Das hatte allerdings geschlossen – wie so viele in der Vorsaison. Aber ja…zu unserem Glück!

pizzeria ristorante caminera, murta maria, sardinia, www.alykkelife.com
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Die Top 3 Strände

Ich möchte noch erwähnen, dass wirklich alle Strände die wir gesehen haben einfach atemberaubend schön waren. Es war wirklich schwer für mich die Top 3 auszuwählen. Aber wenn Ihr die Fotos seht, könnt Ihr mich bestimmt verstehen.

porto istana, sardinia, www.alykkelife.com

#1 la Cinta

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Der Traumstrand La Cinta liegt ca. 30km südlich von Murta Maria. Ich wollte unbedingt hin, da ich gelesen hatte, dass hinter diesem Strand ein kleines Sumpfgebiet ist, wo sich sehr gerne Flamingos aufhalten. Leider hatten wir kein Glück, da die pinken Vögel den Süden bevorzugen.

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Aber dennoch war es der schönste mit dem Auto erreichbare Strand. Kilometerweit streckte sich der feine, weiße Sandstrand. Das Wasser spielte alle Farben und war glasklar. Es war wunderschön. Nicht zum ersten Mal dachte ich daran, wie richtig doch die Bezeichnung „Karibik Europas“ ist.

la cinta, sardinia, www.alykkelife.com

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#2 Capo Coda Cavallo

Die Fahrt zum Capo Coda Cavallo ist sehr abenteuerlich. 10 Minuten geht es steil bergab und man glaubt eigentlich nicht mehr daran noch irgendwo anzukommen. Ich habe nur gehofft, dass uns kein anderes Auto entgegenkommt. 🙂 Unten angekommen ist man froh, die Strapazen auf sich genommen zu haben. Man wird mit einer wunderschönen kleinen Bucht belohnt. An diesem Tag war es sehr windig, aber die Bucht gab uns Schutz. Das wussten auch viele Einheimische zu schätzen. Dennoch war der Nachmittag dort ganz besonders und vorallem ganz anders als an den anderen Stränden.

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#3 Porto Istana

Unser Hausstrand Porto Istana lag nur ca. 3 Minuten mit dem Auto von unserem Hotel entfernt. In der Hauptsaison gibt es auch einen regelmäßigen Shuttledienst vom Speraesole zum Porto Istana. Es erwartete uns eine ruhige Bucht mit klarem Wasser und einer kleinen Bar – genau richtig für ein Nachmittagsbierchen. Da der Strand so nahe am Hotel lag, fuhren wir oft auch nur kurz am Abend hin und genossen die Ruhe und lauschten den Wellen.

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Das absolute Highlight

Unser Highlight im Urlaub war ein Segelturn im Norden der Insel zum Naturschutzgebiet La Maddalena. Ich las davon ebenfalls im Sardinienforum. Es war keine Bootsfahrt mit einem dieser Touristenboote, sondern ein Segelturn mit einem passioniertem Italiener und seiner großen Liebe – dem Motorsegler „Emibel“.

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Ihr könnt diesen Segelturn ganz einfach buchen. Schreibt dazu Marco (ein Deutscher) eine Email (mmaragnani@hotmail.de) und bittet ihn um einen Termin für Eure Fahrt. Marco ist super nett und koordiniert und organisiert diese Tour. In der Vorsaison kostet ein Tagestrip 65€ in der Hauptsaison 85€.  Klingt vielleicht viel, ist es aber total wert- außerdem gibt’s an Board sardische Spezialitäten, echte italienische Pasta und viel Wein aus der Region.

Anfangs dachten wir, dass unsere Fahrt aufgrund des starken Windes nicht stattfinden kann. Wir verschoben Tag für Tag. Marco kontaktierte uns jeden Morgen und berichtete die Lage. Dann war es endlich so weit. Wir trafen uns an einer Tankstelle in Baja Sardinia und fuhren dann gemeinsam zu einem kleinen Hafen. Wo uns Massimiliano, der Kapitän auf seiner Emibel erwartete.

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Das tolle an diesen Touren ist, dass Massimiliano Genehmigungen für Buchten im Schutzgebiet hat, welche die klassischen Touriboote nicht bekommen und dass maximal 10 Personen daran teilnehmen können. Wir waren an diesem Tag nur zu viert. Vielleicht weil es nicht so viele lebensmüde Urlauber wie uns gab, die an einem extrem windigen Tag in See stechen.

Massimiliano warnte uns, in seinem kaum vorhandenen Englisch und mit Hand und Fuß, zuvor schon, dass der Übergang sehr turbulent werden würde. So war es dann auch. Es war windig, kalt und sehr nass an Board. Es war ein Abenteuer. Irgendwie und irgendwann sind wir dann endlich am ersten Ziel, im Naturschutzgebiet La Maddalena, angekommen. Wir segelten in eine wunderschöne Bucht namens Cala Andreana, wo es erstmal ein paar Köstlichkeiten und viiiiel Wein bzw. Kaffee mit Grappa gab. Es tat wirklich gut und unser Körper wärmte sich von innen auf. Wir konnten eigentlich nichts machen in dieser Bucht. Der Wind war zu stark und machte das Baden unmöglich. Massimiliano meinte immer wieder, wir seien „crazy people“, weil wir an diesem Tag mit ihm eine Tour machten.

cala andreana, sardinia, www.alykkelife.com
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Um die Zeit irgendwie sinnvoll zu nutzen, beförderte er uns im Rettungsboot zum Ufer der Insel La Caprera. Die Lust verging uns schnell, da es einfach zu stürmisch war. Der Weg zurück zur Emibel gestaltete sich als sehr schwierig- wir bzw. eigentlich nur Massi- mussten gegen die Strömung ankämpfen.

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Zurück am Boot kam die Funkmeldung, dass die nicht einmal mehr die Fähre auf La Maddalena verkehrt, da wir ca. 120 km/h Wind hatten. Vorsichtig fuhren wir dann zum Spiaggia del Relitto in eine weitere Bucht und kehrten frühzeitig zurück zum Hafen. Die Überfahrt war wirklich sehr turbulent, aber Massimiliano ließ sich von nichts aus der Ruhe bringen und genoss die Herausforderung. Ein wahrer Seemann!

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Im Nachhinein betrachtet war es wirklich das Hightlight des Urlaubs. Wie heißt es so schön:  no risk, no fun!

Bilder sagen mehr als Worte

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Fazit

Wir kehren auf jeden Fall wieder auf die Insel zurück. Sie hat uns in ihren Bann genommen. Beim nächsten Mal – hoffentlich diesen Mai – wird der Süden genauer unter die Lupe genommen und sehe hoffentlich dann Delphine und Flamingos.

Falls Ihr noch Fragen habt, schreibt mir diese gerne in die Kommentare!

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15 comments
  1. oh die bilder sind ja wunderschön. Bei uns ist es in 4 Wochen soweit, es geht nach Sardinien. Ich glaube ich werde mich mal bzgl. dem Segelturn erkundigen 🙂 Hoffe wir haben schönes Wetter.
    eine Frage noch hätte ich noch: bei welchem Autoverleih hattet ihr den Mietwagen gebucht? habe gelesen dass ihr Probleme am Schalter hattet?

    1. Hallo liebe Tanja,

      Ich habe den Segelturn in einem Forum gefunden. Im Beitrag findest Du Marcos Email Adresse. Du kannst ihm einfach schreiben. Er ist total nett. Wenn ihr in der Nähe seid, würde ich Euch den Ausflug wirklich nahe legen! Es ist ein unvergessliches Erlebnis.
      Das Auto haben wir bei Avis gemietet. Lasst Euch einfach nicht vera****en 😉 Sie versuchen es immer!
      Ich wünsche Euch einen wunderschönen Urlaub! Genießt die Insel!

      Alles Liebe,
      Trixi

  2. die Bilder sehen echt traumhaft aus. Bei uns ist es in 4 Wochen soweit 🙂 wo genau im Sardinienforum hast du den Segelturn gefunden?
    und wo habt ihr den Mietwagen ausgeliehen? haben unseren über das Reisebüro gebucht, hoffe wir haben keine Probleme bei der Abholung.

  3. Hey,
    Sardinien ist eine traumhafte Insel. Ich war bereits das 3. mal dort und es wird bestimmt nicht das letzte mal sein. Eine Bootstour nach um Maddalena mit den kleinen Inseln, ist ein Muss. Zweimal habe ich einen Segelten gebucht und dieses Jahr eine Fahrt mit einem kleinen Motorboot. Es war einfach nur traumhaft. Wichtig finde ich, dass man nicht mit einem großen “Tour-Dampfer” fährt. Die vielen kleineren Anbieter haben oft die Genehmigung die kleinen Bucht an zu laufen und gestalten, den Ausflug oft auch individuell.
    VG

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